die nibelungen - Rang und drang
Marcel Luxingen und Ivana Sokola (UA)
10.10.2025
Stadttheater Ingolstadt
Fotos: Hannes Rohrer
presse:
Regie:
Gustav Rueb
Bühne:
Florian Barth
Kostüme:
Nina Kroschinske
Musik:
Sergej Maingardt
Dramaturgie:
Julia Just
UA
Mit:
EDDA WIERSCH (Krimi)
PETER RAHMANI(Günther)
SEBASTIAN KREMKOW (Paul)
JAN GEBAUER (Hagen)
BERNA CELEBI (Sabrina)
MATTHIAS GÄRTNER (Viktor)
TERESA TRAUTH (Metha Tronje / Richterin)

Alle sind hervorragend: Matthias Gärtner als toxisch männlicher Held, der sich als skrupelloser Demagoge entpuppt, Peter Rahmani als überforderter Günther, Sebastian Kremkow als verweichlichter Kunst-Dilettant Paul, Jan Gebauer als manierierter Taktierer Hagen, Teresa Trauth als kompromisslose Richterin und Edda Wiersch als umwerfend plappernde, Barbie- feministische Krimi. Zusammen bilden sie ein perfekt aufeinander abgestimmtes Ensemble, das in Florian Barths variabler, holzvertäfelter Wohnlandschaftsbühne mit schwankenden Böden und verschiebbaren Wänden auf hohem Energielevel agiert. Nina Kroschinskes Kostüme verbinden Zitate aus den 20ern mit heute und punkten mit Wow- Effekten. Und Sergej Maingardt schafft interaktive Klangwelten aus düsteren Atmosphären, subtilen Emotionen und treibenden Beats.
All das fügt sich in knapp dreieinhalb Stunden zu einem faszinierenden, unterhaltsamen Abend, der den deutschen Mythos neu befragt: Vielstimmig klingen Dichterworte von Goethe bis Grönemeyer heran – und verhandeln unsere Probleme im (Tarn-)Gewand des Nibelungen- Stoffes. 1925 und 2025: Multikrisen, das Erstarken der Rechten, die gespaltene Gesellschaft. Dafür gibt es am Ende langen Applaus.