WAZ

„Endspiel“ ist ein bitterböses Drama von großer Tiefsinnigkeit. „Endspiel“ ist zeitlos. „Endspiel“ regt zum Entschlüsseln an. Jeweils zu seiner 􏰀eit. Jetzt ganz besonders im Nachgang der großen Demonstration der Klima-Bewegung. „Früchte des 􏰀Zorns“ folgend kommt in Essen erneut ein Stück auf die Bühne, bei dem sich eine politische Deutung aufdrängt. Bietet es doch zahlreiche Anspielungen, die auch auf eine Klimakrise hinweisen könnten. Gustav Rueb hat in seiner Inszenierung bei aller Ernsthaftigkeit des 1956 entstandenen Stücks auch die Komik unterstrichen. Die Premiere begeisterte.

Read More

Blog Stimmengewirr

Drei Premieren in drei Wochen, sowas gibt es sonst eher selten. Doch Corona sei Dank gab’s mit Gustav Ruebs Inszenierung von Samuel Becketts Klassiker „Endspiel“ in Essen gestern eben dieses dritte erste Mal – und was da in der Casa das Bühnenlicht erblickte, ist absolut sehens- und hörenswert.

Read More

Saartext

»Das Ensemble überzeugt, die Partykulisse ist glamourös-bedrohlich und die Saarbrückenbezüge machen Laune. (...) Bukal spielt die "alte Dame" zürnend, tiefgetroffen und wunderbar arrogant. Und Trakis bringt Ills zunehmende Verzweiflung vortrefflich auf die Bühne. Alles in allem ein klasse Theaterabend.«

Read More

Opus Kulturmagazin

»Großes Kino bieten die Emotionen in der Mimik Verena Bukals (...) Ein höchst philosophisches Sujet, das mit viel Witz und Gegenwartsbezügen unterhaltsam auf die Bühne gebracht wird.(...) Das Publikum war sich mit anhaltendem Applaus einig: eine äußerst gelungene Premiere.«

Read More

HNA

Das Staatstheater Kassel darf wieder vor Publikum spielen und beeindruckte mit der Uraufführung von „Welcome to Paradise Lost“ von Falk Richter in der Inszenierung von Gustav Rueb

Read More

FR

Gustav Rueb gönnt seinem tüchtig durchgeknallten und sehr heutigen „Othello“ einen hoffnungsvollen Ausgang.

Dieser „Mohr von Venedig“ beginnt als weiter Panoramablick auf Frankfurt und endet im Happy End. Auch erspart Gustav Ruebs Regie Othello (glänzend: Ernest Allan Hausmann) und Desdemona (Marielle Layher) nicht die Würgerei, aber das Sterben, während sie Jagos hasserfülltes Ressentiment aufs Rasen eines Internet-Trolls von heute hin liest.

Read More

FAZ

Der Jago der Darmstädter „Othello“-Inszenierung ist getrieben von tiefer Missgunst und Gekränktheit, die sich in Bosheit und Hetze Bahn brechen. Doch wie Thorsten Loeb diesen Mann mit kahlgeschorenem Schädel und in Springerstiefeln gerissen seine hässlichen Pläne aushecken lässt, wie er laut darüber nachdenkt, Othello, „den Schoko“, zu stürzen, wie er schmeichelt und sich verstellt und dann wieder schreit, wie er mal strammsteht vor seinem wütenden General und sich später verständnisvoll gibt, als dieser an der Treue seiner Frau zweifelt, um ihm den letzten Rest giftigen Misstrauens ins Herz zu träufeln, ist unbedingt erlebenswert: eine Lektion, wie das Böse sich hineinfrisst in alles Gute und Wahre und von Vernunft Getragene, wenn man ihm nicht rechtzeitig Paroli bietet.

Doch wendet sich Shakespeares Tragödie in der Inszenierung von Gustav Rueb keinesfalls mit dem Holzhammer der Pädagogik an das Publikum, auch wenn der Regisseur einiges zu sagen hat.

Read More

Nachtkritik

Othello – Staatstheater Darmstadt – Gustav Rueb modernisiert und radikalisiert Shakespeares Othello und knüpft mit Shakespeares Drama an aktuelle Rassismus- und Sexismusdebatten an und findet ein überraschendes Ende

Read More

Theater heute

Dafür tariert Gustav Rueb die bei Ulrike Syha angelegte Balance zwischen ernsthafter Gesellschaftsstudie und Farce-Elementen sorgfältig aus: Während Peter Lehmanns «Seekrug»-Terrasse eher auf einem osteuropäischen David-Lynch-Set stehen könnte (das auch im Soundtrack zitiert wird), führen leicht surreale Videosequenzen «die Frau, die eigentlich nicht hier sein sollte» durch aufgeräumte Gärten und stilbefreite Interieurs. Das Ensemble hat zwar jede Menge klimabedingten Sonnenbrand aufgetragen, unterspielt aber die potenziellen Provinz-Karikaturen souverän in ihren Doppelrollen in Film und Theater.

Read More

RNZ

Wie Strandgut auf dem Meer treiben und wirbeln sie dahin, begegnen sich kurz und verlieren sich rasch wieder. Die Menschen in Ulrike Syhas Drama "Drift", das in der Inszenierung von Gustav Rueb zum Auftakt des Heidelberger Stückemarktes im randvollen Zwinger 1 uraufgeführt wurde, leben entwurzelt in einem winzigen Ort an der Küste. Dort ist nur eines sicher: Die Flut steigt unaufhörlich an.

Read More

Frankfurter Rundschau

Tückisch ist, dass man das Abdriften nicht unbedingt schnell bemerkt, und das, obwohl sich die Drift nahe der Oberfläche befindet. Wäre sie sichtbar, könnte man sie also sehen, aber man sieht meistens nur, dass etwas in eine Richtung läuft, die nicht geplant war. Das muss nicht schlimm, kann jedoch katastrophal sein. In Ulrike Syhas Küstenstück „Drift“ geht es natürlich nicht allein um Meeresbewegungen, sondern um die Mitte der Gesellschaft, die abdriftet, während sie sich darüber beklagt, wie sich um sie herum alles verändert. Der Gedanke, dass das vor allem etwas mit ihr und ihrem Standpunkt zu tun haben könnte, kommt ihr nicht. Es graust ihr vor der Veränderung, während sie längst ohne Grund unter den Füßen und Ruder in den Händen im Lokal „Seekrug“ Kaffee mit Süßstoff trinkt.

Read More

Mannheimer Morgen

Dunkle Regenwolken hängen am Eröffnungsabend des 36. Heidelberger Stückemarkts über Heidelberg. Und das passt, denn leicht wiegen die Themen nicht, mit denen sich zeitgenössisches Theater im Jahr 2019 beschäftigen muss. Denn will es sich am Hier und Heute abarbeiten, dann sind Themen wie Autokratie, Machtmissbrauch oder zunehmende Individualisierung gefragt.

Read More

Nachtkritik

"Aber die Drift, die wird jeden Tag stärker. Es kommen schon die ersten Touristen." So beendet der Ausflugslokalskellner Johann (Olaf Weißenberg) den Abend, allein rauchend vor seinem "Seekrug". Wie am Anfang, bevor er für anderthalb Stunden unterbrochen wurde, von Gästen und anderen Ereignissen. Johanns Schlusspointe sitzt trotzdem: Das Kaff am Meer, in dem sich sein Lokal befindet, ist Provinz, die ihre letzten Reize selbst ruiniert hat. Die Touristen bleiben weg, weil die Kläranlage bis in ihre Ferienwohnungen stinkt. Aber die Erosion der Küste, also die existentielle Bedrohung des Grunds, auf dem das Kaff gebaut ist, rückt das Dorf wieder in die Nähe einer Aufmerksamkeit von außen, nämlich in die der Katastrophentouristen.

Read More

theaterpur nrw

Dem Regisseur Gustav Rueb ist ein überzeugender Abend gelungen. Dank eines hervorragenden Ensembles und eines schlichten, aber gerade deshalb beeindruckenden Bühnenbildes – ein langer Tisch, einige Stühle - Assoziationen zum Letzten Abendmahl drängen sich auf – wird der Blick fokussiert auf das Beziehungsgeflecht zwischen den Anwesenden, oft ironisch und zynisch und deshalb witzig beleuchtet. Dennoch bleibt am Ende nicht ein schaler Nachgeschmack.

Read More

Ruhrnachrichten

Holm will sterben, wie er gelebt hat – selbstbestimmt. Der todkranke Entwicklungshelfer lädt die wichtigsten Menschen seines Lebens zu einem Abschiedsessen ein. Das verläuft allerdings nicht so, wie vom egoistischen Lebemann geplant, die Feier gerät zur Abrechnung. Eine emotionale Achterbahnfahrt, in der immer wieder komische Momente in tragische kippen, ist das von Gustav Rueb inszenierte Kammerspiel „Ein großer Aufbruch“ von Magnus Vattrodt, das am Samstag bei der Premiere im Essener Grillo-Theater mit lang anhaltendem Applaus gefeiert wurde.

Read More

literaturundfeuilleton

Vor dem Sterben kommt alles anders

Nach einem cineastischen Frankenstein und einem etwas überfordernden Parsifal bringt der Zürcher Regisseur Gustav Rueb sein drittes Stück am Schauspiel Essen auf die Bühne: Ein großer Aufbruch nach dem gleichnamigen Fernsehfilm von Magnus Vattrodt. Dieser Theaterabend gerät zu einer emotionalen Auseinandersetzung mit den Themen Sterben und Sterbehilfe – aber vor allem zu einem klischeefreien Plädoyer für geklärte zwischenmenschliche Verhältnisse.

Read More

WAZ

Tragisches Thema, aber Magnus Vattrodt schlägt komische bis kritische Funken draus: „Ein großer Aufbruch“ am Essener Grillo

Der vorgezogene Leichenschmaus beginnt als Dinner: Champagner vorweg, Rotwein zum Reh, danach ein Sorbet. Dazwischen wollte Holm seinen großen Plan verraten, doch bevor der erste Korken knallt, ist es schon raus: Holm hat Krebs, Holm wird sterben. Holm weiß sogar das genaue Datum, denn er will sich in der Schweiz beim Sterben helfen lassen. Was nun in Gustav Ruebs Inszenierung von „Ein großer Aufbruch“ am Essener Grillo-Theater losbricht, ist ein Sturm der Entrüstung und der unliebsamen Offenbarungen. Aus dem vermeintlich letzten gemeinsamen Abendmahl wird ein rhetorisches Schlachtfest.

Read More

Kasseler Stadtmagazin

Gustav Rueb hat aus dem 270-Seiten-Konvolut die Bühnenfassung erstellt. Eine intelligente Umsetzung, die vieles weglässt und dadurch verdichtet, die weniger aktuelle Politische-Fragen und Islamophobie fokussiert, sondern das Dilemma des westlichen Wohlstandsbürgers vorführt: keine Mitte mehr, kein Glauben. Verführbar sind wir alle geworden. „Unterwerfung“ ist das Stück der Stunde, landauf, landab wird es gespielt. Kassel macht es gut.

Read More